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Gregor Bornes

Patientenberater, Köln

»Ich finde BioSkop unverzichtbar, weil hier über Jahrzehnte unabhängig, kompetent und hartnäckig Themen bearbeitet und beobachtet werden, die im medialen Mainstream immer nur saisonal und dann meist sehr flach thematisiert werden.«

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Nr. 70 (Juni 2015)

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Die Themen im Überblick

>>> BIOSKOP-Schwerpunkt

Interessen und Einflüsse

Sponsoring gehört zum alltäglichen Marketinggeschäft von Pharmaunternehmen, der Aufbau und die Pflege guter Kontakte zu Ärzten, Forschern und Patientenorganisationen ebenfalls. Um auf potenzielle Einflussnahmen zumindest aufmerksam zu machen, wird zunehmend Transparenz und die obligatorische Veröffentlichung von Geldflüssen gefordert. Auch der amtierende Vorstand der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe hat das gehört; geht es nach ihm, sollen Mitgliedsorganisationen künftig einmal im Jahr veröffentlichen, welche Arzneihersteller sie finanziell unterstützt haben. Selbstverpflichtungen und Transparenz allein bieten jedoch nicht die Gewähr, Abhängigkeiten auszuschließen – das gilt für Patientenvertreter wie für Ärzte. Deutlich macht dies auch eine neue Kampagne, die auf unabhängige Erstellung medizinischer Leitlinien zielt. Eine Kernforderung: Mindestens 50 Prozent der ärztlichen Leitlinien-Autoren dürfen keine Interessenkonflikte haben! Befangen sein kann zum Beispiel, wer Beraterverträge, klinische Studien oder gut bezahlte Vorträge mit Pharmafirmen vereinbart hat, deren Präparate durch eine Behandlungsleitlinie berührt sein können.

BIOSKOP findet den Leitlinien-Appell unterstützenswert, benennt Hintergründe und beschreibt auch, wie gesponserte Selbsthilfeorganisationen ihre Unabhängigkeit wahren wollen. Und BIOSKOP staunt über die Landesärztekammer Hessen, die künftig veröffentlichen will, welche Unternehmen die Arbeit der Kammer gesponsert haben.


>>> Euthanasie

Das niederländische Sterbehilfe-Labor

BefürworterInnen von Euthanasie und ärztlicher Hilfe bei Selbsttötungen führen das niederländische Modell meist als positives Beispiel an. Doch im Nachbarland gibt es zunehmend auch kritische Stimmen. Die Praxis dort ist weder wirklich transparent, noch hat sie sich als begrenzbar erwiesen. Die Euthanasie-Zahlen steigen jedenfalls stetig: Im Jahr 2013 haben ÄrztInnen den zuständigen Kontrollkommissionen 4.829 »Lebensbeendigungen auf Verlangen oder Hilfe bei der Selbsttötung« gemeldet. Im statistischen Durchschnitt sind das rund 13 »Sterbehilfe«-Fälle pro Tag.

BIOSKOP gibt Einblicke in offizielle Statistiken und Berichte zur Euthanasie-Praxis im Nachbarland. Und BIOSKOP zitiert niederländische Fachleute, die mittlerweile vor den Regeln des Euthanasie-Vorreiterstaates warnen.


>>> Ersatzteillager Mensch

Gerechte Zuteilung von Organen?

Es war ein Mammutprozess: Nach 20-monatiger Verhandlung hat die Sechste Große Strafkammer des Landgerichts Göttingen den ehemaligen Leiter der Transplantationschirurgie an der Universitätsklinik Göttingen freigesprochen. Allerdings sagte der Vorsitzende Richter auch, dass es eine »Kultur der Manipulation« an der Uniklinik gegeben habe – was moralisch zu missbilligen, zum Zeitpunkt der angeklagten Taten aber nicht strafbar gewesen sei. Die juristische Aufarbeitung des Transplantationsskandals wird weiter gehen – nach dem Urteil vom 6. Mai ist die Staatsanwaltschaft, die acht Jahre Freiheitsstrafe für Professor O. gefordert hatte, in Revision gegangen. Der Fall wird voraussichtlich den Bundesgerichtshof beschäftigen.

BIOSKOP informiert über das Göttinger Urteil, beleuchtet den Prozessverlauf und die wichtigsten juristischen Streitpunkte. Und BIOSKOP erläutert, warum es beim Zuteilen von Körperstücken auch dann keine Gerechtigkeit geben kann, wenn Transplanteure sich penibel an Richtlinien und Gesetz halten.


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